Logo & Branding:
Urheberrecht verstehen &
Nutzungsrechte berechnen

Logos sind für Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Sie dienen als visuelles Aushängeschild und tragen maßgeblich zur Markenidentität bei. Doch damit ein Logo effektiv genutzt werden kann, müssen auch die Nutzungsrechte geklärt sein. In diesem Artikel werden wir uns daher mit der Bedeutung von Nutzungsrechten für Logos auseinandersetzen und wie Unternehmen sich diese sichern können.


Urheberrecht vs. Nutzungsrecht


Das Urheberrecht für dein Logo, also das „erschaffene Werk“, liegt immer bei der Person, die es erstellt hat. Dieses Recht kann dem Grafiker/der Grafikerin auch nicht genommen werden – es ist unverkäuflich.

 

Der Grafiker/die Grafikerin räumt dem Unternehmen nach Erstellung des Logos jedoch die erforderlichen Nutzungsrechte ein, sodass das Logo für die Zwecke des Unternehmens genutzt werden kann – zum Beispiel für das Marketing, auf (Print)Produkten oder in der Unternehmenskommunikation.

TIPP

Klare Nutzungsrechte sind essenziell, um rechtliche Probleme zu vermeiden und die volle Nutzungsfreiheit für das Logo zu gewährleisten. Unternehmen sollten daher frühzeitig mit Designer:innen klären, welche Nutzungsrechte sie benötigen, um unerwartete Kosten zu vermeiden und ihre Markenidentität zu schützen.

How to: Logo-Nutzungsrechte berechnen


Die Berechnung der Nutzungsrechte erfolgt anhand verschiedener Komponenten:


  • Nutzungsart | einfach (Logo darf vom Designer weiterverkauft werden) oder ausschließlich (Logo wird künftig nur von Auftraggeber:in genutzt)
  • Nutzungsdauer | Nutzungsdauer über 1 Jahr, 5 Jahre, 10 Jahre oder unbegrenzt
  • Nutzungsgebiet | räumliche Beschränkungen in regional, national, europaweit, weltweit
  • Nutzungsumfang | Nutzungsumfang & -arten z. B. Auflage eines Magazins, Zugriffszahlen auf eine Website wird gemessen in gering, mittel, groß, umfangreich


Um die Nutzungsrechte zum Beispiel für ein Logo zu berechnen, wird die Höhe dieser vier Komponenten festgelegt (siehe Kommazahlen in der folgenden Tabelle ↓) und mit einem für die Nutzung relevanten Faktor versehen (Nutzungsfaktor = NF). Der Gesamtnutzungsfaktor kann also von 0,5 für die minimale bis 6,0 für die maximale Nutzung jeden Wert erreichen (empfohlen von der Allianz deutscher Designer (AGD) e.V.).

Kalkulationsbeispiele nach AGD

Minimale Nutzung:


   Nutzungsart einfach 0,2
+ Nutzungsgebiet regional 0,1
+ Nutzungsdauer 1 Jahr 0,1
+ Nutzungsumfang gering 0,1
= NF 0,5

Maximale Nutzung:


   Nutzungsart ausschließlich 1,0
+ Nutzungsgebiet weltweit 2,5
+ Nutzungsdauer unbegrenzt 1,5
+ Nutzungsumfang umfangreich 1,0
= NF 6,0

Berechnet werden die Kosten für den Erwerb der Nutzungsrechte dann mit der Formel 


Entwurfsleistung x Nutzungsfaktor.

 

Wenn du also für die Erstellung deines Logos 1000 Euro bezahlst (= Entwurfsleistung) und ein Nutzungsfaktor von 0,5 ausgemacht wurde, kostet dein Logo inklusive des Nutzungsrechts:

1000 Euro + (1000 Euro x NF 0,5) = 1500 Euro

 

Wie hoch die Nutzungsrechte für ein Logo oder Design tatsächlich sind, kann aber jede:r Designer:in selbst entscheiden. Die AGD gibt hier nur einen Leitfaden.

Exkurs: Nutzungsrechte bei selbsterstellten Logos über kostenlose Plattformen wie Canva


Wenn dein Budget es nicht zulässt, eine:n Designer:in mit der Erstellung deines Brand Design zu beauftragen, denkst du sicherlich darüber nach, dein Logo mit kostenlosen Anbietern wie Canva selbst zu erstellen. Dabei solltest du aber unbedingt auf die Nutzungsrechte achten!

 

Oftmals ist die Verwendung von Designs solcher Plattformen mit Einschränkungen verbunden, insbesondere hinsichtlich der kommerziellen Nutzung. Dies bedeutet, dass du möglicherweise nicht die volle Kontrolle über die Verwendung deines Logos hast (und die willst du auf jeden Fall haben!!) und es nicht für geschäftliche Zwecke verwenden darfst, ohne gegen die Nutzungsbedingungen zu verstoßen.

 

Darüber hinaus können diese Plattformen manchmal eigene Rechte an deinen erstellten Designs behalten, was die Freiheit und Flexibilität deiner Logoverwendung stark einschränkt. Zudem werden „Canva-Logos“ häufig aus denselben Bausteinen erstellt – du läufst also auch noch Gefahr, dass jemand anderes genau das gleiche Logo verwendet wie du 🤯

 

Prüfe also unbedingt die Nutzungsbedingungen solcher Plattformen und nimm gegebenenfalls doch professionelle Unterstützung in Anspruch. Nur um sicherzustellen, dass du auch wirklich und zu 100 % die uneingeschränkten Nutzungsrechte an deinem Logo besitzt.

Again what learned 🤭


Klare Nutzungsrechte sind also unerlässlich für die effektive Verwendung eines Logos. Durch frühzeitige Klärung können Unternehmen rechtliche Risiken minimieren und ihre Markenidentität voll ausschöpfen.

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Wer schreibt hier überhaupt?

Hallöchen, ich bin Sabrina 👋🏻 Ich erstelle Logos und das dazu passende Branding sowie Websites für Selbständige und Kleinunternehmen. Das kommt für dich wie gerufen, denn genau nach so jemandem suchst du gerade? Lass uns quatschen!

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